
Station 1: Alles einsteigen zur Projektübergabe!
Freitag - Nachmittag
Das Warten hat ein Ende – endlich ist das heurige Projekt übergeben worden!
Um 17:00 Uhr hat sich die Landjugend Röschitz bei der Volksschule in Röschitz – dem diesjährigeren Projektort – getroffen, um von Bürgermeister Christian Krottendorfer, Jugendgemeinderätin Daniela Neumayer und Projektbegleiter Andreas Stefan, die Aufgaben für die kommenden zwei Tage zu erfahren.
In diesem September heißt es für die Jugend anscheinend „Back to school“, denn sie soll den Garten der Volksschule Röschitz erneuern. Der Volksschulgarten, den die Jugendmitglieder aus der Schulzeit noch bestens in Erinnerung haben, soll ein MakeOver bekommen. Für den Vorgarten soll ein Pflanzenzug aus Hochbeeten gebaut und dessen äußeres Erscheinungsbild kreativ gestaltet werden. Die Hochbeete sollen außerdem mit den nötigen Materialien befüllt werden, damit sie dann nur mehr bepflanzt werden müssen. Weitere Aufgaben sind, einen Baum zu pflanzen und rundherum eine Sitzmöglichkeit zu schaffen sowie eine Aufstiegshilfe auf den Rutschenhügel im Garten zu errichten.
Nun steht den Jugendlichen nichts mehr im Wege – der Projektmarathon 2023 kann starten!

Station 2: Zurücktreten - der Zug fährt ab!
Samstag - Vormittag
Samstag, 9. September 2023, 7:30. Es ist ein ruhiger, sonniger Samstagmorgen in Röschitz. Nach und nach trudeln die Landjugendmitglieder im Volksschulgarten ein. Die Aufgaben werden nochmals erklärt und gerade wollen alle voller Tatendrang loslegen, als plötzlich ein lauter Knall ertönt.
Zwei mysteriöse Gestalten fallen vom Himmel. Eine groß, eine klein. Sie prallen hart am Boden auf und nach kurzer Stille rappeln sie sich auf. Die große Person richtet sich die Lokomotivführermütze, hebt seine Pfeife auf und meint: „Wo sind wir denn hier gelandet, Johnny?“ Die kleinere Person klopft sich den Staub vom roten Pullover und antwortet: „I waß ned, Lukas. Aber mir wad´s liaba gwesn, wenn ma weicher glondt wadn.“ Lukas erwidert: „Da hast du recht. Schau mal! Da hinten stehen lauter gleich angezogene Leute und die schauen alle so blöd aus der Wäsche! Aber vielleicht haben sie ja trotzdem eine Ahnung, was hier vor sich geht.“
Die beiden gehen zur Gruppe und Lukas ergreift das Wort: „Hallo, ich bin Lukas der Lokomotivführer und das ist mein kleiner Freund John Knopf. Wir können uns nicht erinnern, woher wir kommen, aber erzählt uns mal wo wir hier gelandet sind!“ Eine Person tritt aus der Menge hervor und erklärt den Gestrandeten, dass an diesem Wochenende der Projektmarathon in Röschitz stattfindet und hierfür der Volksschulgarten erneuert werden soll. Die Hauptaufgabe ist es, einen Pflanzenzug zu bauen, der später als Hochbeet dienen soll. Sofort ist Lukas klar: „John, deshalb sind wir hier! Züge sind unser Spezialgebiet! Jeder Zug braucht seine Lokführer – das werden wohl wir übernehmen!“ John springt vor Freude in die Luft: „Jo fix! Is des leiwond! Wieda a neicher Job!“



Station 3: Volle Kraft voraus!
Samstag - Vormittag
Weil aber nicht nur eine Lokomotive gebaut werden muss, sondern auch andere Aufgaben zu erledigen sind und die Zeit drängt, macht sich die Jugend Röschitz sofort daran, einen Baum im Vorgarten der Volksschule zu pflanzen. Da die Expertise von Lukas und John aber eher bei Lokomotiven liegt, schauen sie sich am Spielplatz hinter dem Schulgebäude um. Dabei stellt John verblüfft fest: „Des san jo lauter gscheide Hackler do! De werken an vier Baustöhn gleichzeitig!“ Lukas bemerkt: „Da hast du recht! Und schau dir die große Rutsche am Hügel an – da würde es mich auch noch einmal jucken, da runterzurutschen!“
Die beiden laufen zur Rutsche und stellen fest, dass es gar nicht so leicht ist, den Hügel zu erklimmen. Aber die Jugendlichen sind ihnen einen Schritt voraus und bauen gerade die Stufen, die den Aufstieg zur Rutsche erleichtern sollen.
John und Lukas werden schnell von der Rutsche abgelenkt und nehmen einen seltsamen Geruch wahr. Johnny ruft aufgeregt: „Schau da de Trottln au, de zindn den Barfußpfad au! Wir brauchen de Feierwehr, und am besten a glei de Polizei!“ Lukas antwortet gelassen: „Ach, Johnny, du naiver Junge! Die flämmen doch nur das viele Unkraut ab. Kein Grund zur Panik!“
Während John und Lukas fasziniert dem Flämmer zusehen, werken andere daran, die Wiese von Pockerln zu befreien und den Sand der Sandkiste eben zu rächen.
Nachdem das erledigt worden ist, geht es der Hecke an den Kragen, um sie wieder in Form zu bringen. Gleichzeitig wird auch an der Sitzmöglichkeit, die um den neu gepflanzten Baum errichtet werden soll, gearbeitet.
In der Zwischenzeit hat die Jugend von Andreas Boigenfürst, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats vom Lagerhaus Horn-Hollabrunn, Besuch bekommen. Er hat uns dankenswerterweise mit Lagerhaus-Kapperln und Sonnenbrillen ausgestattet.
John wird langsam unruhig und zupft am Ärmel von Lukas: „He, du…Wonn gibt´sn eigentli Essen?“ Lukas schaut sich um, entdeckt in der Ferne eine Person mit einem Stapel Pizzakartons auf uns zukommen und kann John sofort beruhigen: „Da kommt schon unser Essen!“








Station 4: Und weiter geht die Fahrt!
Samstag - Nachmittag
Nicht nur Andreas Boigenfürst, Lukas der Lokomotivführer und John Knopf besuchen die Landjugend Röschitz, sondern auch Landesrat Ludwig Schleritzko, Geschäfts- und Büroleiter der Landjugend Niederösterreich Thomas Zeitelberger und Projektleiter Andreas Stefan. Nach kurzem Posen für die Kamera und Mittagspause geht es in alter Frische zurück an die Arbeit.
Das bemerken auch Johnny und Lukas, die es sich mit einem Pizzakarton in der Nestschaukel gemütlich gemacht haben. „De san org, de fongan jo direkt wieder zum Hackln au! Na fia mi is des nix, i bleib do nau a Randl sitzen!“, sagt Johnny. Lukas, der Johnnys Arbeitsvermeidungsstrategien schon kennt, lacht nur müde. „Ach Johnny, du fauler Junge!“, meint Lukas, bleibt aber selber auch in der Schaukel sitzen.
Die beiden beobachten die Arbeitsfortschritte: Der Barfußpfad wird mit Utensilien wie Pockerl oder Rindenmulch befüllt und die Stiegen zur Rutsche nehmen langsam Form an. Man kann sagen, alles läuft nach Plan.





Station 5: Aufgrund von Wartungsarbeiten längerer Aufenthalt in Bettendorf
Samstag - Nachmittag
Nachdem Lukas und Johnny das Nachmittagstief überwunden haben, rappeln sie sich auf und begutachten die Arbeitsfortschritte an ihrem späteren Arbeitsort – dem Pflanzenzug. Dafür werden zuerst die Bretter zugeschnitten, die später zu Hochbeeten zusammengebaut werden. „Guad schaut des aus! Do losst sa si sicha amoi gscheid orbeitn!“, stellt Johnny fest. „Naja, da fehlt schon noch einiges, aber sie haben ja noch bis morgen Zeit“, erwidert Lukas. „Wirkli wohr…sei´s drum. Host de Sitzbonk uman Bam scho gsehng? De kunt ma jo direkt ausprobieren!“
Gesagt, getan. Lukas und John Knopf machen es sich auf der neu geschaffenen Sitzmöglichkeit gemütlich. Aber auch die Jugend lässt es sich nicht schlecht gehen und bekommt Besuch von den Gemeinderäten Daniela Neumayer und Stefan Fasching, die sie mit Eis und Kuchen gestärkt haben.
Nach der Nachmittagspause hat eine kleine Abordnung der Landjugend Röschitz den Ort gewechselt. Am Spielplatz Röschitz werkt sie daran, ein neues Spielgerät zu errichten.
Langsam, aber sicher neigt sich der Tag nun dem Ende zu. Alle Aufgaben auf der To Do-Liste sind für heute erledigt.
John klatscht mit seiner Hand auf den Oberschenkel, steht auf und sagt: „So, fiate sa ma fia heit! Es longt! Der Tog wor scho onstrengend gnua.“ Lukas stimmt ihm zu und meint: „Und jetzt suchen wir uns noch einen Schlafplatz in der Schule.“





Station 6: Zug verlässt nach längeren Wartungsarbeiten wieder den Bahnhof
Sonntag - Vormittag
„So a Wirbe in olla Fruah! Jetzt stern´s a scho mein Schönheitsschlaf!“, beschwert sich John Knopf. „Ach, Johnny. Es ist ja schon 8 Uhr! Die Jugendlichen müssen an ihrem Projekt weiterarbeiten, sonst werden sie ja nie fertig! Komm, lass uns schauen, woran sie gerade arbeiten!“, schlägt Lukas vor.
Lukas hat natürlich Recht, die Jugend ist schon wieder fleißig am Werken. Die Rahmen für die Hochbeete stehen schon – fehlt nur noch die Befüllung und die Bemalung, damit Johnny und Lukas dann in einem bunten Zug arbeiten können. Außerdem werden für die Projektpräsentation am Nachmittag schon Kuchen vorbereitet. Andere stellen zeitgleich das Geländer für die Stiegen am Rutschenberg fertig.
Lukas und John interessieren sich aber mehr für ihre Lokomotive, überwachen die Bauarbeiten sehr genau und lassen es sich nicht nehmen, auch hin und wieder ihren Senf hinzuzugeben.






Station 7: Der Zug hat keine Bremse
Sonntag - Vormittag
„Des hot jo scho a Gsicht! Scho longsom nimmt des ois Form au!“, sagt Johnny begeistert. „Da stimme ich dir zu, Johnny. Die Mühe der Jugendlichen hat sich wirklich ausgezahlt! Einen so schnellen Zugbau habe ich noch nie erlebt!“, antwortet Lukas. „Jo, de san wirkli so schnö, dass sa si jetzt scho ondare Oabeitn suachn und de Projekte aus den letzten Johren wieder auffrischen!“
Die Motivation der Jugend macht sich bezahlt und so haben sie auch schon die Zusatzaufgaben erfüllen können. Dazu gehören unter anderem die Auffrischung der Grüninsel am Feuerkogel und des Lehrpfades zur Kläranlage.
Bei den Hochbeeten wird es langsam ernst. Zur Befüllung ist der Heckenschnitt vom Vortag verwendet worden und zusätzlich dazu wird spezielle Erde hinzugefügt. Nach diesem Prozedere haben sich die künstlerisch Begabten beim Anmalen der Lokomotive ausgetobt.
„Hearst du des a? Mei Bauch knurrt scho wieda…und zwöfe wad´s a scho!“, meint John entsetzt. „Ach Johnny, du Vielfraß! Aber ich kann dich beruhigen, die Jugendlichen machen sich schon auf den Weg ins örtliche Gasthaus. Die haben sicher ein Schnitzel übrig für dich!“, beschwichtigt Lukas.



Station 8: Zug Endbahnhof - dieser Zug endet hier
Sonntag - Nachmittag
„Is Essen wor a Wahnsinn, oba jetzt messns wirkli augasn, sunst wird des nix!“, stellt John Knopf beängstigt fest. „Keine Sorge, während du deinen Mittagsschlaf gemacht hast, hat die Jugend schon wieder fleißig gearbeitet!“, beruhigt ihn Lukas.
Tatsächlich ist am Nachmittag noch viel geschehen: Während ein paar dem Zug seinen Anstrich verpasst haben und das Lokführer-Haus fertig gestellt worden ist, haben andere alles für die Projektpräsentation vorbereitet. Tische für Kuchen und Getränke sind aufgestellt und Fotos ausgedruckt worden. Einer erfolgreichen Präsentation steht somit nichts mehr im Wege!


Endstation: Alles aussteigen zur Projektpräsentation!
Sonntag - Nachmittag
Kurz vor 16:00 Uhr trudeln schon die ersten Interessent*innen im Volksschulgarten ein. Schnell füllt sich der ganze Garten, alle bewundern bereits den Pflanzenzug und die Sitzmöglichkeit, als unser Obmann das Wort ergreift und der Bevölkerung von unserem Projekt erzählt. Auch Bürgermeister Christian Krottendorfer und Volksschuldirektorin Sigrid Braunsteiner sprechen Dankesworte an die Jugend aus. Alle sind begeistert von dem Projekt, doch am meisten freuen sich wohl John Knopf und Lukas der Lokomotivführer.
„A Wahnsinn wos do gschehng is! Des wird sicha a leiwonde Hockn!“, ruft John. „Ach Johnny, wie recht du hast! In so einem schönen Zug fällt es uns sicher nicht schwer, konzentriert zu arbeiten“, entgegnet Lukas.
Damit geht der Projektmarathon 2023 an einem wunderschönen Sonntag-Nachmittag zu Ende.

